Glückliche Kunden als Brand Ambassadors gewinnen

Anita Elöpataki ist Marketing Communication Manager bei Volvo Car Austria. Als sie 2018 die Funktion übernahm, war unter anderem ein Punkt besonders wichtig, die Nähe zum Kunden. Somit war es für uns klar, Sie zu dem spannenden Thema „Customer Experience“ zu befragen. Wie sie den Status Quo bei Volvo Car sieht und welchen Einfluss die sozialen Medien spielen, das hat Anita Elöpataki uns in diesem Interview erzählt.

Frage: „Customer Experience im Realitätscheck“ ist der erste Event der ÖMG im neuen Jahr und des neuen Vorstands der ÖMG. Welche Bedeutung hat sie in der Volvo Marketingstrategie?

Elöpataki: Bei Volvo dreht sich alles um den Menschen. Daher steht die Customer Experience in der Marketingstrategie ganz oben und deshalb betreiben wir ein zweckorientiertes Marketing.

Frage: Ziel von Customer-Experience-Management ist es aus zufriedenen Kunden loyale Kunden und aus loyalen Kunden „begeisterte Botschafter“ der Marke oder des Produkts zu machen („satisfied – loyal – advocate“). Wie kann das funktionieren (in kurzen Worten 😉)?

Elöpataki: Aus Studien wissen wir, was für den Kunden wichtig ist:

– ZEIT: „Verschwenden Sie nicht meine Zeit.“

– BEZIEHUNG: „Stellen Sie eine Beziehung her, der ich vertrauen kann.“

– FIX THE PROBLEM: „Stellen Sie sicher, dass mein Problem beim ersten Mal vollständig und rechtzeitig gelöst wird.“

Wenn wir diese lückenlos liefern können, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde mit uns Geschäfte machen möchte und unser „Fan“ wird, sehr hoch.

Frage: Was sind aktuell die Herausforderungen für Marketer im Customer-Experience-Management?

Elöpataki: Früher konnten Kunden mit Unternehmen nur auf drei Arten kommunizieren. Persönlich, per Post oder telefonisch. Dann kamen da Fax und E-Mail hinzu. Heute gibt es viel mehr Möglichkeiten, wie Kunden sich verbinden. Sie nutzen Facebook, Instagram, Twitter, WhatsApp und mehr. Und wenn Kunden mit Ihnen in Kontakt treten, erwarten sie, dass sie „on demand“  bedient werden, unabhängig davon, welchen der genannten Kanäle sie nutzen.

Und es gibt Kunden, die sich beschweren. Aber nicht an das Unternehmen direkt, sondern an den Rest der Welt über die oben genannten sozialen Kanäle. Die gute Nachricht aber ist, dass einige der Kunden, die glücklich sind, das auch über die sozialen Kanäle teilen und dadurch als Brand Ambassadors für die Marke eine wichtige Rolle übernehmen.

Frage: Können Sie uns aus Ihrer beruflichen Praxis ein gutes und ein schlechtes Beispiel für Customer-Experience-Management nennen?

Elöpataki: Wenn wir von Volvo Partnern die Info über Kunden mit Fahrzeugen mit sehr hoher Laufleistung, z.B. > 500.000 km erhalten, bekommen diese Kunden von uns kleine Geschenke und Gutscheine. Die Präsente werden von einem VCA Vertreter persönlich beim Volvo Partner an den Kunden übergeben und wir inszenieren eine kleine Feier. Das stärkt die persönliche Bindung zum Unternehmen und bleibt für immer in Erinnerung.

Einige der Kunden übernehmen als Brand Ambassadors für die Marke eine wichtige Rolle.

Als negatives Beispiel fällt mir Folgendes ein: Als letztes Jahr United Airlines eine Markenkrise erlitt, in der 1,4 Milliarden Dollar Wert über Nacht vernichtet wurden, weil das Erlebnis eines Passagiers in Social Media viral wurde.

Frage: Warum investieren so viele Unternehmen in Neukunden, geben diesen jede Menge Incentives für Kauf bzw. Vertragsabschluss, und vergessen dabei – scheinbar – das Customer-Experience-Management?

Elöpataki: Ich glaube nicht, dass sie darauf vergessen. Heute wettstreiten bereits 90% der Unternehmen in erster Linie auf der Basis von Kundenerfahrungen – gegenüber nur knapp 40% im Jahr 2010. Aber während 2/3 der Unternehmen glauben, dass sie „super Erfahrungen“ bieten, stimmen nur 8% der Kunden zu. Mit anderen Worten, Unternehmen haben noch einen langen Weg vor sich. Und das bedeutet, dass es gewaltige Chancen gibt, einen Mitbewerber zu stören oder Marktanteile in einer Branche zu gewinnen. Alles, was eine Marke tut – wie sie ihr Marketing, ihre Studien, ihre Werbung und mehr betreibt – spielt eine Rolle bei der Gestaltung des Kundenerlebnisses. Die Fokussierung auf Customer Experience Management (CXM) kann die wichtigste Investition sein, die eine Marke im heutigen wettbewerbsorientierten Geschäftsklima tätigen kann.

„Customer Experience im Realitätscheck“ – mehr Infos hier 

Rauschende ÖMG-Weihnachtsfeier mit erwartungsvollem Ausblick auf 2019

Nicht das Christkind, sondern der neue ÖMG-Vorstand lud ins stilvolle Design-Ambiente des room7 in der Wiener Innenstadt. Die ÖMG-Präsidenten Barbara Rauchwarter (APA) und Alexander Oswald (FUTURA) eröffneten stellvertretend für das gesamte ÖMG-Team den gesellschaftlichen Abend mit einem kurzen Rückblick auf das letzte Jahr, um in weiterer Folge einen Ausblick auf das kommende Jahr 2019 zu geben.

Und das verspricht spannend zu werden. Unter dem Jahresmotto „Marketing Efficiency“ soll der Dialog mit den Verbänden, Vereinen, Universitäten und Fachhochschulen ausgeweitet werden. Die Mitglieder werden in den kommenden Veranstaltungen die Möglichkeit haben, mit unseren Experten über das Thema zu diskutieren. Oberstes Ziel ist es, den Marketing-Gedanken zu verbreiten und wieder groß zu machen. Ein ÖMG-Relaunch durch die Zusammenlegung mit der Plattform „Make Marketing Great Again“ verspricht den Weg aus den „bunten Bildern“ und hin zu einer strategischen Ausrichtung im Marketing-Prozess. „Alles neu“ betrifft auch den Newsletter und die Website, die demnächst eine ansprechende Neuausrichtung erfahren.

Der gesamte Vorstand ist sich einig: „Wir freuen uns, dass wir in dieser Runde so viele Expertinnen und Experten haben, so können wir eine breite Themenpalette abdecken. Wir wünschen allen frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue (Marketing)-Jahr, das wir hoffentlich mit vielen bestehenden und neuen Mitgliedern sowie spannenden Themen begehen werden.“

Marketingfachleute auf hohem Niveau

Das gesamte ÖMG-Team war vertreten: Barbara Rauchwarter (APA) und Alexander Oswald (Futura GmbH), Sonja Felber, Jan Gorfer (Ottakringer), Evelyn Herl (Western Union), Manfred Gansterer (Futura GmbH), Maimuna Mosser (IKEA) und Sabrina Oswald (Futura GmbH).

https://www.apa-fotoservice.at/galerie/16724

Die ÖMG bekommt einen neuen Vorstand

Nach der Wahl im Rahmen der Generalversammlung am 13.11.2018 hat der neue Vorstand der Österreichischen Marketing-Gesellschaft Inhalte und Ausrichtung diskutiert und in der konstituierenden Sitzung am Montag, den 19.11.2018 festgelegt. Namhafte Marketing-Persönlichkeiten von Auftraggeberseite, eine zum Großteil weibliche Besetzung und eine Doppelspitze zeichnen den neuen ÖMG-Vorstand ab nun aus. Das Präsidium wird von Barbara Rauchwarter (APA) und Alexander Oswald (Futura GmbH) geführt. Sonja Felber, Jan Gorfer (Ottakringer), Evelyn Herl (Western Union), Manfred Gansterer (Futura GmbH), Maimuna Mosser (IKEA) und Sabrina Oswald (Futura GmbH) wurden als Vorstandsmitglieder bestätigt.

„Uns war es wichtig, dass wir ein bewusstes Zeichen setzen. Allein unser neuer Vorstand zeigt, wie viele Frauen in starken Positionen und Rollen in der Wirtschaft stehen. Wir signalisieren mit der 2er-Spitze jene Augenhöhe, die wir gerne in der Branche – und insgesamt in der Wirtschaft – spüren und sehen wollen“, so Barbara Rauchwarter.

Alexander Oswald ergänzt: „Wir haben ein im Thema kompetentes Team zusammengestellt und werden mit dieser geballten Ladung an Erfahrung starke Zeichen nach außen setzen. Eines der wichtigsten ist, dass wir sowohl mit themennahen Verbänden kollaborieren wollen, aber auch mit thematisch angrenzenden Disziplinen (z.B. Finance, …) den Dialog suchen. Der Verein bezweckt die Verbreitung des Marketing-Gedankens, ergo dessen leben wir in diesem neuen Vorstand diese Offenheit.“

Der ÖMG-Langzeitpräsident Peter Drobil wird vom neuen Vorstand zum Ehrenmitglied ernannt.

Bilder sehen Sie hier: http://www.breneis.com/OEMG/13_11_2018/Galerie/

 

„Make Marketing Great Again“, das Thema der 6. ÖMG Business Lounge

Am 17.9.2018 folgten viele Marketing-Interessierte der Einladung der Österreichischen Marketing-Gesellschaft ins „MiaVia“, war doch das Thema ein Publikumsmagnet. „Make Marketing Great Again“ wurde von Sabrina und Alexander Oswald (FUTURA) mit anschaulichen Beispielen und einer Brisanz des Jahres 2018 vorgetragen.

Peter Drobil, Präsident der ÖMG, leitete mit den Worten ein „die Oswalds hätten die Initiative „Make Marketing Great Again“ geboren, gerade rechtzeitig vor der durch die Pleite der Lehman Brothers hervorgerufenen Trendwende.  Die Frage „Gibt es Marketing noch oder ist es vollends von Controllern, IT oder anderen Marketing Unwissenden in Excel-Tabellen gepackt worden?“ sollte an diesem Abend erläutert werden.

Sabrina Oswald – Österreichs Mrs. Storytelling – ist seit nunmehr insgesamt 29 Jahren in der Kommunikationsberatung tätig und Co-Founder und Managing Partner von FUTURA. Mit ihrem Ehemann Alexander Oswald und ihrem Kompagnon Manfred Gansterer sind somit 2 Marketer und 1 Agenturmensch an Bord, die die Szenerie mit einem breiten Erfahrungswinkel beobachten und analysieren konnten. „Um das Marketing und deren Menschen sei es immer schlechter bestellt.“, so Sabrina Oswald, „die Frustrationswelle sei groß“. Eine Definitionsfrage, von der keiner wisse, wohin der Weg führe. Der Slogan sei bewusst an den Trump-Spruch „Make America Great Again“ angelehnt. Er soll aufreiben, Diskussionen bringen und die Köpfe wieder öffnen.

 

6-PUNKTE-PROGRAMM

Ein 6-Punkte-Programm beschrieb anschließend Alexander Oswald, beginnend auch hier wieder mit der Frage „Was im Marketing schief laufe?“. Marketers dürften keine Entscheidungen mehr treffen, Sales und Controlling fahren über Marketing drüber, was großen Frust bewirke. Der Führungsanspruch müsse wieder zurück. Weiters sei es empirisch belegt, dass ein Bedeutungsverlust herrsche. Eine klare Positionierung und Markendefinition sei wichtig. Die Strategie als weiterer Teil des Programms sei unerlässlich, weg von der Definition über Marktanteile. Zahlen und Daten werden als Reports auf Server abgelegt und vergessen. Keine Vergleiche über die Jahre hinweg gezogen. „Wo ist die Datenhoheit?“ Marketing muss sich derselben Hilfsmittel bedienen, eine Meßbarkeit vorantreiben, um die Excelproduzenten mit denselben tools zu schlagen. Der RoI je Medienkanal soll Aufschluss darüber geben, was ein neu akquirierter User kosten würde. Und Last but not least wurden auch die so genannten „Nebenkriegsschauplätze“ umschrieben. Klassisches Marketing, Digitales Marketing, Soziales Marketing und PR arbeiten nach wie vor nebeneinander, jedoch müssten die Strukturen neu aufgebrochen werden und ein Miteinander geschaffen werden.

Bei der anschließenden Diskussion wurden noch viele Beispiele von heimischen Unternehmen gebracht, wobei letztlich von allen Teilnehmern festgestellt wurde, dass dieses Thema kein österreichisches sei, sondern mittlerweile in vielen Staaten zu finden ist.

 

Gerri Brandstetter (Bcom Enterprise), Klement CABANA (styria digital one), Joachim FEHER (RMS Radio Marketing Service), Gabriele FISCHER-AHRENS (ORF Nachlese), Harald FLEISCHER (ÖAMTC), Oswald GREIL (Greil Media), Christine GRÜNWALD (Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriften Verlag), Roman GUGGENBERGER (YWC Werbeagentur), Martin HÖDL (Tag Innovation Concepts), Margit KALUZA-BAUMRUKER (Herold), Daniel MIKKELSEN (Opinion Leaders Network), Roland PESSENLEHNER (Bonus Cards), Joe PICKL (adavantage:apps), Manuela SAMEK (Furries for Kids), Michael SEREINIG (feibra), Karin SILBERBAUER (Agrarmarkt Austria), uva

Bilder finden Sie unter http://www.breneis.com/OEMG/17_9_2018/Galerie/